Geschichte der Stadtbibliothek

Die Vorgängerin der heutigen Stadtbibliothek wurde nach dem Ersten Weltkrieg im Zeichen der Volksbildungsbewegung durch private Initiativen ins Leben gerufen und ehrenamtlich betreut. Ein großer Teil des Bestandes verbrannte in der Bombennacht vom 7./8. Oktober 1943, so dass nach dem Krieg beim Punkt Null begonnen werden musste.

Im wiederaufgebauten Geschäftshaus Zweygart wurde die Bibliothek unter Leitung von Diplom-Bibliothekarin Hilde Braun am 2. Dezember 1950 mit 3.000 Bänden der Öffentlichkeit übergeben. Der Buchbestand und die Ausleihzahlen wuchsen kontinuierlich. Auch die Bevölkerungszahl Böblingens stieg von 13.500 im Jahre 1951 auf ca. 41.000 im Jahre 1975. 1956 waren die Räume zu klein, es kam der Umzug ins Rathaus – gedacht als vorübergehendes Provisorium. Die Bibliothek wurde als Theken-/Magazinbücherei geführt – und das Provisorium hielt 25 Jahre an. Mit der Zeit wurde es immer enger und die Arbeitsbedingungen schlechter. Längst waren überall moderne Freihandbibliotheken entstanden.

1976 wurde dann endlich der Bebauungsplan für das „Höfle“ erstellt. In zentraler Lage sollte ein gemeinsames Gebäude für Bibliothek und Volkshochschule entstehen. Baubeginn war im März 1978. Eröffnung des neuen Hauses im Januar 1981. Eine Besonderheit im Konzept der neuen Bibliothek war die „Mediothek“ – eine Abteilung mit „Non-Book-Materialien“. Zu Beginn wurden Kassetten, Schallplatten, Diaserien, Super-8-Filme und Videos angeboten. Ergänzt wurde das Angebot in der Folgezeit durch CD’s, Lernsoftware für SchülerInnen und Spiele.Von den BenutzerInnen wird das breite Angebot der Non-Print-Medien sehr gut aufgenommen.

Die Ausleih- und Bestandszahlen wuchsen kontinuierlich weiter und es wurde ein neues System der EDV-Verarbeitung erforderlich.1997 erfolgte die Umstellung auf das EDV-Programm BIBDIA der Firma BiBer. Nach und nach wurden die Zettelkataloge durch OPAC’s (Online Public Access Catalogue – elektronische Bibliothekskataloge) ersetzt, an welchen die BenutzerInnen selbständig recherchieren können. Durch Eingabe von AutorIn, Titel oder Schlagwort können die Medien gefunden werden. Außerdem sind nun Haupt- und Zweigstellen miteinander vernetzt, so dass die LeserInnen über die OPAC’s Zugriff auf den Gesamtbestand des Bibliothekssystems haben.
 
Auch das „neue“ Höfle kam in die Jahre und 1999 wurde eine grundlegende Neugestaltung der Bibliothek in Angriff genommen. Am 1. Oktober 1999 wurde – nach 2-monatiger Schließzeit – die völlig umgestaltete, den Erfordernissen der Zeit entsprechende Bibliothek wiedereröffnet. In der neugestalteten Mediothek befanden sich neben dem „offenen PC“, an welchem die BenutzerInnen selbständig arbeiten konnten(z.B. Bewerbungen schreiben) auch zwei Internetarbeitsplätze. In der Kinderbibliothek können die Kinder nachmittags unter Anleitung im Internet surfen oder am Spiele-PC neue Spiele ausprobieren.